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Channel: Kommentare zu: Vojta-Therapie bei Babys – eine Kritik
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Von: Kari

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Guten Tag,

bei meiner Recherche für eine Abschlussprüfung stolperte ich über den Begriff der Vojta Therapie und beschloss die Gelegenheit zu nutzen die Ursprünge zu recherchieren. Als Säugling wurde bei mir das KISS Syndrom diagnostiziert und eine Vojta Therapie empfohlen. Gut 21 Jahre später bin ich, die niemals laufen lernen sollte, die niemals überhaupt fähig sein sollte gerade zu stehen fit. Nun, jetzt mag man anzweifeln ob dieser Erfolg dank jahrelanger Therapie zustande kam, doch die Ärzte mit denen meine Mutter damals gesprochen hat und Vojta nicht empfohlen hatte (es dauerte sehr lang bis man meiner Mutter sagte, dass es überhaupt Hoffnung gäbe) informierten sie, dass sie sich nichts vormachen soll und mich einfach ohne Behandlung „weiterleben“ lassen soll, ich wäre behindert und das würde so bleiben.

Muss gestehen, dass ich meiner (sehr sanften und liebevollen) Mutter verdammt dankbar bin, dass sie täglich bei jedem Wetter zur Therapie gefahren ist und die anderen zweimal pro Tag unseren Küchentisch zweckentfremdet hat. Ich gehe nämlich gern mal spazieren und will das nicht missen. ;)

Habe ich geschrien? Ja. Meine Mutter erzählte mir, dass sie Alpträume hatte und am Anfang selber weinte als sie mit mir turnte. Aber sie war versessen darauf durchzuhalten um mir das bestmöglichste leben zu ermöglichen. Hatte sie Angst ich würde sie hassen? Ja. Hatte ich jemals etwas anderes als eine unglaublich starke Bindung zu ihr? Nein.

Ich stimme einem der Vorposter zu, sobald ich alt genug war um mich sprachlich auszudrücken (in meiner vor pubertären Phase hatte ich nochmal ein paar Monate Vojta Therapie aufgrund eines schiefgegangenen Wachstums schubs) habe ich nicht mehr geschrien. Warum? Weil es nicht weh tut sondern nur ein merkwürdiges Gefühl ist, unangenehm aber nicht schmerzhaft. Es ist als würde man einen neuen Sport anfangen und plötzlich Muskeln und Körperpartien benutzen die man vorher nie gebraucht hat. Ich werde nicht lügen und behaupten, dass es mir Spaß gemacht hat, aber es war keine Folter. Auch während meiner zweiten Therapiezeit gab es Pausen zwischen den Übungen und dann wurde nicht mehr gespielt sondern sich unterhalten.

Ich habe großen Respekt vor allen Eltern die nicht nur bei der Therapie zuschauen sondern auch mitmachen, mein Vater beispielsweise hat es nicht übers Herz gebracht, ich kann mir vorstellen wie schwer es ist.
Doch ich kann nur sagen, dass ich froh bin, dass meine Mutter so störrisch weitergemacht hat.

LG


Von: Dunja Voos

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Ich habe großen Respekt vor Ihrem Vater – dass er es nicht über’s Herz gebracht hat, heißt, dass er seinem Herzen gefolgt ist …

Von: Nadine Sauer mit Luana

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Sehr geehrte Frau Dr. Voos,
Ich bin grade auf ihren Eintrag gestoßen und hoffe auf eine Antwort von Ihnen.
Bei der u4 meiner kleinen Tochter verordnete der Kinderarzt Krankengymnastik nach vojta, aufgrund eines rechtsdralls des Kopfes/ des Nackens. ( ja auch ich sehe die leichte schiefstellung)
Gestern hatten wir einen Termin, dieser verlief nach Bobath zum kennenlernen, da war meine Tochter auch voll dabei und interessiert. Die Physiotherapeutin möchte nach Vojta und Bobath arbeiten.
Heute hatten wir einen neuen Termin und dieser verlief nach Vojta. Ich könnt immernoch weinen weil ich das weinen meiner kleinen im Ohr habe. Ebenso is mir zuhause aufgefallen das sie viele kleine rote Punkte um die Augen hat und eine geplatzte Ader im Auge.
Ich habe die Übung auch selbst durchgeführt nach Anleitung…. :( ich hasse nich gerade dafür….

Jetzt frage ich mich ob Osteopathie besser geeignet wäre für die kleine Maus, oder ob Bobath ausreicht…

Die Physiotherapeutin war super lieb zu meiner kleinen vor und nach der Anwendung… aber wenn mein Kind schreit kann ja was nicht in Ordnung sein, vorallem weil ich nicht empfand das es nur ein wenen vor Anstrengung war….
Ich will die Bindung zu meiner Tochter nicht stören durch solche Therapieformen…

Hoffentlich antworten Sie mir….
Lg

Von: Dunja Voos

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Sehr geehrte Frau Sauer,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Es wäre so wichtig, die Kinderärzte noch einmal genau über die Bindungstheorie, die Entwicklungspsychologie und den Zusammenhang mit der traumatisierenden Wirkung der Vojta-Therapie zu informieren. Sehr vielen Kinderärzten ist nicht klar, was sie Mutter und Kind mit der Verordnung der Vojta-Therapie aus psychologischer Sicht antun. Ein Kinderarzt bedankte sich einmal bei mir für meine Informationskampagne. Er verordnet seither keine Vojta-Therapie mehr.

Dass ein Baby eine Seite bevorzugt, kommt recht häufig vor. Ich würde Ihnen empfehlen, Ihrem Kind viel Bewegung zu bieten, nochmals mit dem Kinderarzt zu sprechen und nach Alternativen zur Vojta-Therapie zu suchen.

Herzliche Grüße,
Dunja Voos

Von: Petra Schulz

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Guten Tag,
mein Sohn kam in der 30. Woche per Kaiserschnitt auf die Welt. Schnell stand auch fest, dass er eine konsumierende Grunderkrankung haben muss.
Er war ca 4 – 5 Monate im Inkubator, teilweise über Lungentubus beatmet oder mit zusätzlichem Sauerstoff und Ernährung über eine Sonde.
Später stellte sich dann die Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose heraus.
Mit ca 1,5 bis 2 Jahren bekam er die Vojtatherapie verschrieben, weil er Entwicklungsstörungen durch die lange Zeit im Inkubator hatte; und ich bekam eine Schulung zur Selbstbehandlung, da die Therapie mehrmals täglich auch im häuslichen Bereich von mir durchgeführt wurde. Die Anleitung war sehr gut und wurde auch immer wieder neu mit der Physiotherapeutin trainiert. Die Therapie führten wir ca 2 Jahre durch; der Erfolg war überwältigend. Nachdem ich die Therapie mit meinem Sohn regelmäßig durchführen konnte, machte er regelrechte Entwicklungssprünge, auch kognitiv in der Sprachentwicklung.
Bekommen hatte er die Therapie wegen Problemen mit dem Gleichgewicht und dem „Finden der Körpermitte“; gewirkt hat sie allerdings auf vielen Ebenen.
Auch die emotionale Entwicklung hat davon keinen Schaden genommen.. wir sind im Gegenteil ein eingeschweißtes Team.
Wenn ich meinen Sohn behandelt hatte, gab es eine sehr große Nähe zu ihm und die Finger fanden fast schon allein die Druckreflexpunkte.
Das Schreien war nicht schlimmer als bei Impfungen, die ich ihm ja auch nicht versage, weil er schreit.
Ich hatte ihm im Übrigen auch, da er einen beidseitigen Leistenbruch als Folge der Frühgeburt hatte, bis zur Leisten-OP den Hodensack von den Darmschlingen frei massiert. Das hatten die Schwestern im Krankenhaus komplett mir überlassen, weil ich den besseren Zugang, das bessere Feingefühl zu den anatomischen Besonderheiten meines Sohnes hatte. Auch ein Ergebnis der Vojtatherapie; ich erlangte damit die Befähigung, mich mit den Fingern in meinen Sohn „hinein zu fühlen“.
Ich bin unendlich dankbar, dass er diese Therapie bekam, weil viele seiner heutigen Fähigkeiten ohne diese nicht so gut möglich wären.
Er hatte auch das Glück, im Rahmen einer Mitarbeiter- Schulung vom Prof. Vojta persönlich behandelt zu werden.
Ich sehe im Fall meines Sohnes nur Vorteile.

Von: B.G.

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Guten Tag,

ich finde die Einsitigkeit dieses Artikels, sowie auch die einseitige Rückmeldungen zu nur negativen Berichten hier erschreckend und verärgernd. Ich erwarte deshalb auf Grund meiner postiven Erfahrungen mit der Vojta Therapie keine Reaktion der Autorin.

Meiner Erfahrung und meinem Empfinden nach (und das zeigen auch die Kommentare bei der Umfrage im andern Beitrag hier auf der Seite), vermelden häufig die jenigen, die die Vojta-Therapie anwenden große Erfolge und sind dankbar über die kindliche Entwicklung. Diejenigen, die die Therapie angebrochen haben, sind die, die schockiert sind und es für eine Qual halten.
Ja, um diese Art der Therapie – die gerade zu Beginn sehr viel Kraft kostet – muss man dahinter stehen und das Beste für sein Kind wollen. Ich habe auch feststellen können, dass unser Kind bei der Therapie starkt schwitzt und es sehr anstrengend ist, hatte aber nie den Eindruck, dass ich ihm weh tue, da das Schreien von dem 5 Monate anhaltenden Koliken-Schreien deutlich zu unterscheiden war. Wir hatten nach edm turnen stets das gleiche Ritual: „Fertig“ sagen, Hochnehmen, singen und Kuscheln. Danach stillen. Ich habe eine gute Bindung zu meinem Kind und auch das Gefühl, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht.

In einem Beitrag steht, dass die Person in einem Wohnheim arbeitet und die Menschen mit Behinderung glücklich sind. Das freut mich und so soll es sein, wenn keine Heilung oder Besserung der Behinderung möglich ist. Ich kenne Kinder, die nicht hätten laufen können ohne Vojta (mein erwachsener Schwager, der heute, trotz Schlaganfall als Baby mit halbseitiger Spastik, Fußball spielt. Und das Kind einer Kommilitonin, 24. SSW, welches nicht nur auf den Rollstuhl angewiesen ist). Wäre es besser, sie nicht therapiert zu haben?! Ihnen kein „normales“ Leben zu Hause oder später in der eigenen Wohnung ohne Heim und ohne jedliche Einschränkungen zu ermöglichen? Ich würde mich soweit herauslehen zu behaupten, dass diese beiden auch (genauso) glücklich sind und eine gute Bindung zu ihren Eltern haben. Ich wollte jedenfalls nicht die jenige sein, weshalb unser Kind eine Spastik engtwickelt, stigmatisiert wird und sich nicht „normal“ entwickelt.

Unser Kind ist in der 32. SSW geboren mit 42,5 cm und 1790 g. 5 Tage Beatmung und 6 Wochen auf der Intensivstation waren nötig. Unser Kind hat die Therapie mit 5 Wochen noch im Krankenhaus begonnen und konnte mit 10 Monaten (also 9 Monate Vojta) aufhören. Inzwischen sagt der Arzt es sei ein motorischer Frühstarter. Ich bin froh und stolz, dass wir die Vojta Therapie gemacht haben und eine tolle und motivierende Physiotherapeutin hatten. Ich kann die Therapie – wie sie in unserem Fall war, aufgrund einer neurologischen Störung – nur empfehlen, obwohl ich zu Beginn manchmal mitgeweint habe. Ich würde unserem Kind immer wieder die Chance geben, sich mit etwas Hilfe altersentsprechend entwickeln zu können ohne langfristige Schäden oder Beeinträchtigungen zu behalten.
Nachdem uns die Neurologin die Therapie für unser Kind verschreib, habe ich mich durch das halbe Internet gelesen und die Meinungen gehen einfach sehr auseinander. Ich finde es jedoch schade, dass so negativ berichtet wird (vor allem von Leuten, die abgebrochen und die therapie nciht beendet haben). Übrigens ist es wissenschaftlich NICHT nachgewiesen, dass es psychische Langzeitschäden durch die Vojta-Therapie gibt*.

Meiner Meinung nach grenzt es schon fast an verantwortungslosigkeit, wie negativ die Therapieform hier beschrieben wird und wie die Eltern hier ermutigt werden, die Therapie abzubrechen. ich denke gerade Eltern, die am überlegen sind, wie sie ihrem Kind helfen können, sind hier leider schlecht beraten. Denn ohne die Hintergründe und das jeweilige Kind nicht persönlich gesehen zu haben, erachte ich es als unmöglich und anmaßend, von Vojta abzuraten (oder dies zu empfehlen). Wenn Eltern unsicher sind, sollten diese sich mit richtigen Fachkräften, wie Therapeut*innen und Ärt*innen austauschen. Ich habe mir auch im Vorfeld mehrere Meinungen von Ärzt*innen und (Physio-/ Psycho-) Therapeut*innen eingeholt und bin der Meinung für mein Kind das richtige getan zu haben, obwohl es nicht immer eindach war. Mir war wichtig: Wenn ich frühzeitig mit therapiere, kann mein Kind sich altersentsprechend entwickeln und die Therapie greift direkt, besser und über einen kürzeren Zeitraum.

Betroffenen Eltern möchte ich Mut und Durchhaltevermögen zusprechen, denn es zahlt sich aus!

Herzliche Grüße von einer Mutter mit einem inzwischen dank Vojta- Therapie kerngesunden Kleinkind.

PS: Auch das ADHS etwas mit Vojta zu tun haben könnte, finde ich abwegig – oder gibt es dafür Belege? Mein Kind hat als Frühgeburt auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für ADHS- sollte es dies noch bekommen, kann das aber sehr viele unterschiedliche Faktoren haben.

PPS: Wer sich neben der angegebenen Literatur, die den Focus auf das Negative zu legen scheint, eine eigene Meinung bilden möchte, kann dies mit Hilfe des folgenden Buches:
Orth, Heiduí (2017): Das Kind in der Vojta-Therapie: Praxisbegleiter für Eltern und Therapeuten. 3. Aufl. München: Elsevier.

*vgl. Gutenbrunner, Christoph/Glaesener, Jean-Jacques (2007): Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren. Heidelberg: Springer Medizin Verlag. S. 153

Von: Dunja Voos

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Sehr geehrte B.G.,
vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht.
Ja, es ist schwierig mit der Vojta-Therapie – dass sie wirkt und auch tiefgreifend wirkt, glaube ich sehr wohl. Und dass Mütter in einer äußerst schwierigen Lage sind, hier eine Entscheidung treffen zu müssen, das sehe ich auch.
Viele Mütter entscheiden sich sozusagen für „das Körperliche“ und „halten durch“ und sind auch „stolz“ darauf.
Es gibt in der Tat keine Langzeitstudien, die die möglichen psychischen Traumata durch die Vojta-Therapie untersuchen, was ich sehr schade finde.
Als angehende Psychoanalytikerin habe ich die psychische Seite im Blick und habe die Theorie, dass das Baby die Mutter als Angreiferin wahrnimmt. Ich habe die Theorie, dass die Übungen für die Babys Qual bedeuten und dass dies im impliziten Gedächtnis abgespeichert wird. Ich meine, dass die Betroffenen später oft Angst vor Nähe und Enge entwickeln können und dass sie unter vielen vegetativen Problemen leiden, besonders wenn etwas „anstrengend“ ist. Ich beobachte auch immer wieder, dass junge Menschen in die Psychiatrie oder Psychotherapie kommen, bei denen doch „alles gut“ war, doch wenn man nachfragt, dann haben sie lange die Vojta-Therapie erhalten. Viele dieser jungen Menschen können nicht arbeiten oder haben keine Partnerschaft. Es ist meine Theorie, dass die Vojta-Therapie da eine große Mit-Ursache ist, wenn nicht sogar häufig die Haupt-Ursache.
Davon ist nichts erwiesen, es sind „nur“ Herleitungen aus eigenen Erfahrungen und aus Erfahrungen mit Patienten und aus Herleitungen von der Bindungs- und Säunglingsforschung und aus Theorien zur Frühtraumatisierung.
Die Mutter, die vor der Frage steht, ob sie die Vojta-Therapie durchführen soll, um Spastiken möglicherweise zu verhindern, steht in einem ungeheuren Dilemma; jede Mutter muss das für sich entscheiden. Ich glaube jedoch, dass meine kritische Sicht wichtig ist und verbreitet werden sollte, denn von offizieller Seite (Physiotherapeuten, Verbände etc.) ist überwiegend Positives zu lesen.
Ich wünsche mir, dass dieses wichtige Feld bald einmal erforscht werden wird.

Von: Flo

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Guten Tag,
dieser Beitrag ist ein Paradebeispiel was in der heutigen Gesellschaft verkehrt läuft.
Es wird eine These aufgestellt und dann wird versucht diese mit selektiven Studien zu untermauern.
Alle Gegenteiligen Studien werden ignoriert.
In meinem Beruf bin ich für diverse medizinische Studien zuständig und man kann alles beweisen wenn man dies nur möchte.
Viele notwendige Behandlungsmethoden können schmerzhaft aber notwendig sein.
Es gibt im übrigen sehr viele Studien wie absolut schädlich Psychoanalyse sein kann und absolut unangebracht in vielen Fällen. Und diese Meinung vertreten unter anderem auch Verhaltenstherapeuten und Psychiater. Und trotzdem bieten Sie diese an. Sie sehen dass mann für alles ein Gegenargument finden kann.
Falls ich im Erwachsenenalter schwere bewegunseinschränkende Behinderungen hätte und erfahren würde das z. B. Sie als meine Mutter aufgrund von Vermutungen und Mitleid eine effektive Behandlung abgelegt haben, wäre diese Mutter Kind Beziehung wohl mehr belastet als eine Vojta Therapie es nach ihrer Meinung verursachen würde.
Solche generellen Aussagen stehen für mich auf einer Ebene mit Impfgegnern, es gibt ein für und wider, aber sollte ich erfahren, dass Ich als Kind Schäden davongetragen habe weil meine Mutter mich nicht hat impfen lassen, garantiere ich Ihnen das Verhältnis zu meiner Mutter wäre bis zum Tod auf das äußerste gestört. Ich gehe davon aus, dass dies den meisten Menschen so gehen würde.


Von: Lucie

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An mir wurde wegen verkürzten Fußsehnen ca. 1,5 Jahren die Vojta Therapie durchgeführt. Ich schrie angeblich genauso wie das Baby auf dem Video, obwohl ich älter war. Meiner Mutter wurde erzählt, daß diese Schreie davon kommen, dass das Kind sich in einer unangenehmen Art von Schwerelosigkeit befindet, als ob man fallen würde. Sie hatte aus Angst um meine Mobilität und gegen ihrem Gefühl gehandelt. Heute bin ich Mitte dreißig und habe wegen diesem Trauma nicht nur etliche psychische Probleme, sondern auch Probleme in den Beziehungen und
im Sexualleben. Ich kann Berührungen (außer vom Partner, dem ich voll vertraue) und Kinderschreie nur schwer ertragen. Kann mich nicht richtig „fallen lassen“ und manche Körperstellen anzufassen ist bis heute sehr unangenehm. Das schlimmste ist, dass ich wegen dieser traumatischen Erfahrung seit meine Kindheit so unter Stress stehe (was man erst mit dreißig Jahren herausfand), dass mein Immunsystem davon Schaden getragen hat. Ich bekam schon als Kind .eine Autoimmunerkrankung, viele andere gesundheitliche Probleme und seit 1,5 Jahren eine schwere unheilbaren neuroimunnologische Multisystem Erkrankung, die immer schlimmer wird.
Man hat mich mit Vojta Therapie angeblich vor Krücken bewahrt. Die wären mir ehrlich gesagt viel lieber als das was ich jetzt erleben muß. Stehe kurz vor einem Rentenantrag, habe mein Berufstraum begraben müssen, kann als Alleinerziehende mich nur begrenzt um meine Tochter kümmern, meinen Hobbys nicht mehr nachgehen, meine partnerschaftliche Beziehung leider darunter, etc. Und ich kämpfe. Jeden Tag. Von Homöopathie, Kinesiologie, Akupunktur und andere Alternativmedizin über Traumatherapie bis hin zur speziellen Ernährung. Bisher ohne Erfolg. Mein ganzheitlich Arzt, der Autor mehrerer Büchern sowohl auch Klinik Chefarzt ist, meinte, dass Vojta der Kinderseele sehr große seelische Schaden verursacht und ich bin ein Beispielfall, wenn das eigene System dadurch zusammenbricht.
Ich hatte zwar mit mehreren traumatischen Erfahrungen zu tun, aber diese Vojta Folter war einer der schlimmsten.
Schön, wenn einige meinen es hat keine Auswirkungen auf ihr Leben. Aber es ist ein Trauma. Für jeden. Einige haben es anscheinend wunderbar verdrängen können und es ist gut möglich, dass sich bei denen die Folgen nicht so drastisch zeigen wie bei mir. Das ist aber russisches Roulette und ich würde meinem Kind so was nie antun, es sei den sein Leben wäre unmittelbar bedroht.
Danke für ihren Artikel. Ich bin ehrlich gesagt auch geschockt, Nicht aber von ihrem Artikel, sondern dass es für Vojta „Therapie“ so gut wie keine Kritik gibt.

Von: Hanna

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Danke für Ihren Artikel! Ich bin Erzieherin und ganz bei Ihnen, wenn Sie sagen, Eltern sollen ihrem Gefühl gerade in so einer Situation vertrauen. Man liest viel zu wenig Kritisches darüber. Aus bindungstheoretischer Perspektive ist das eine Katastrophe. Es muss mehr Wissen geben darüber, über Beziehung in der Erziehung. Danke für diesen Beitrag.

Von: Irene

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Hallo zusammen.
Ich bin per Zufall auf diesen Artikel gestoßen und bin ehrlicher weise ziemlich empört über diese negativ Kommentare von Menschen, die keinerlei Erfahrung mit der Vojtatherapie gemacht haben!
Wer sich wirklich konstruktiv mit diesem Thema auseinander setzten möchte ist hier definitiv falsch!
Ich selbst turne mit meiner Tochter, seit 6 Jahren, nach Vojta. Als sie noch im Säuglingsalter war hat sie auch „mal“ dabei geweint, so wie es Babys nun mal machen wenn sie etwas nicht gut heißen. Aber als sie älter wurde ging das vorbei.
Sie war/ist, trotz ihrer Geh- Behinderung, motorisch und kognitiv immer ganz vorne dabei. Die „Turn Zeit“ ist immer unsere ganz besondere eigene Zeit. Wir lachen, haben Spaß, erzählen uns Geschichten u singen.
Sie ist mein drittes Kind, aber wir beide haben eine ganz besondere (innigere) Bindung.
Sie ist ein unglaublich fröhliches Mädchen (darauf werden wir von vielen Leute angesprochen) mit einem starken Willen.
Speziell die Vojta Therapie hat ihr sehr geholfen und uns bisher vor einer Operation bewahrt.
Diejenigen die hier diese Therapieform so in Verruf bringen sollten sich mal überlegen ob die Probleme, die manche Kinder angeblich daraus entwickeln, nicht anderen Ursprungs sind.
Wenn vorher schon Beziehungen nicht stimmen u Familien kaputt gehen brauch man nicht lange auf die Suche gehen.
Natürlich sollte man sich gut überlegen ob diese, oder auch eine andere, Therapieform das richtige für das Kind ist.
Manch ein Kind wäre vielleicht beim ostheopaten, z.B. wegen Schiefhaltung des Kopfes, besser aufgehoben.
Da kann aber die Vojtatherapie auch nichts dafür!
MhG

Von: Dunja Voos

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Liebe Irene,
ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, das alles hier zu lesen, wenn man als Mutter selbst die Vojta-Therapie durchführt.
Hier schreiben unter anderem Betroffene, die teilweise jahrelang die Vojta-Therapie erhalten haben und teilweise auch noch bewusste Erinnerungen dazu haben.
Viele Grüße,
Dunja Voos

Von: Holger Clever

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Sehr geehrte Frau Voos,

ich habe eine Halbseitenspaßtick. Ich wurde in einer Schule für Körperbehinderte und zu Hause von meiner Mutter nach Vojta behandelt bis ich 19 Jahre alt war.

Die Vojtatherapie fühlt sich evtl. etwas seltsam an, wenn halt die verschiedenen Punkte gedrückt werden. Sie ist aber auf keinen Fall schmerzhaft.
Ich kann natürlich verstehen, das dies Therapie für Kleinkinder unangenehm ist, da sie ja nicht verstehen, was mit ihnen gemacht wird. Dies war auch bei mir so.
Ich bin meiner Mutter und der Therapeutin in der Schule dankbar, dass sie die Therapie so konsequent durgezogen haben. Meine Mutter behandelte mich 3-4 Mal am Tag, je nach dem ob ich in der Schule behandelt wurde oder nicht.

Herzliche Grüße

Holger Clever

Von: J

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Hallo ich bin selbst Physiotherapeutin… wir “ durften “ in unserer Ausbildung dieser Therapie bei einem Säugling beiwohnen. Ich fand es unerträglich. Heute, als Mutter ich hätte meinem Kind diese Behandlung niemals angetan. Furchtbar . Ich sehe die Hoffnungen der Eltern auf Hilfe und verstehe ihr Ansinnen und den Wunsch nach Gesundung ihres Kindes- aber das geht für mich nicht – möglicherweise gibt es andere Wege –
Nach Alternativen schauen und sich nicht von der Umwelt verrückt machen lassen… Mütter / Eltern hört auf euer Herz

Von: Emilia

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Mein Sohn wurde das erste Mal mit 3 Wochen nach Votja behandelt aufgrund stark ausgeprägten Hackefüßchen. Es war jedesmal schrecklich und ich bereue es ebenfalls ihm das angetan zu haben. Die Therapeutin meinte irgdnwann, ich soll mein Mann mit zu den Terminen schicken wenn ich das Gebrüll nicht aushalten kann. Wir haben nach einem 1/2 Jahr wöchentlich Votja zu einer Kollegin in derselben Physiotherapeuthischen Praxis gewechselt die nach Bobath (-und Votja) behandelt bzw beide ausbildungen besaß. Wir wollten unser Kind nicht mehr foltern lassen. Allerdings hat die Dame unsere Meinung nach eine „Mischmasch-Behandlung“ zwischen ein bisschen Bobath und Votja gemacht. Heute, 3 Jahre später, steht er im Kippfuß. Wir haben die Votja Übungen nicht wie gefordert zuhause durchgeführt zumindest nicht so wie von der Therapeutin gewünscht weil wir das Gebrüll nicht aushielten. Vielleicht sind die Füßchen auch deshalb noch immer nicht so wie sie sein sollen. Ich würde jedem davon abraten und nach Bobath behandeln lassen. LG


Von: Dunja Voos

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Liebe Emilia,
ganz herlichen Dank für Ihren Erfahrungsbericht!

Von: T. Bergerhoff

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Es ist unglaublich wie hetzerisch hier über eine erfolgreiche Therapiemethode geschrieben wird. Insbesondere Frau Voos hat es sich ja zum Ziel gesetzt einen online-Kampf gegen alles was mit dieser Methode zu tun hat zu publizieren. Alle positiven Berichte in diesem Blog werden rigoros ignoriert, nur die „schlimmen“ werden kommentiert. Es reicht eben nicht aus nur über etwas zu schreiben ohne sich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben und damit meine ich die andere Seite der Medaille zu betrachten.
In meiner Praxis turnen all jene Kinder Vojta deren Eltern das in gemeinsamer Absprache für notwendig und erfolgversprechend halten. Alle Kinder sind nach der Behandlung in einer positven Verfassung und lächeln den Therapeuten an. Viele Kinder sehe ich als Erwachsene nach über 20 jahren wireder und es bestehen keine psychischen Beeiträchtigungen – im Gegenteil. In der Praxis wird kein Kind – wie immer behauptet – „gezwungen“.
Ich lade Frau Voos gerne in meine Praixs ein um sich ein objektiveres Bild über diese Therapieform zu machen und mitsammt den Müttern und Vätern die Behandlung live anzuschauen und zu diskiutieren und zu verstehen, dass es keinerlei „traumatisiernde Folter und Qual“ ist, wie es gerne propagiert wird.

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